Erster Beitrag!
Erster Beitrag!
Warum denn unbedingt einen Blog? Es gibt doch laut Wikipedia allein in Deutschland schon 200.000 bis 300.000 Stück davon. Wie gut, dass ich jetzt auch noch einen habe… Was nützt das Lesen von Blogs derjenigen Personen, die gerade ihren dicken Bauch auf der anderen Seite der Welt gen Sonne strecken und deren einzige Sorge das Verhindern des nächsten Sonnenbrandes ist? Und das während die Welt wieder zunehmend in ihre nationalen Einzelteile zerfällt und kindliche Autokraten als Spielzeugersatz die Macht über ganze Länder in die Hände bekommen.
Zeugt es da nicht von Ignoranz, dieser Herausforderung einfach zu entfliehen? Sind es denn nicht genau diejenigen Personen, welche die Welt gerade nicht braucht, die anstatt Engagement und gesellschaftliche Beteiligung zu zeigen erst einmal gleichgültig durch die Welt tuckern? Der KZ-Überlebende und Mitautor der Menschenrechtserklärung Stephané Hessel formuliert es in seiner Streitschrift folgendermaßen:
„‘Ohne mich‘ ist das schlimmste, was man der Welt antun kann. Den ‚Ohne mich‘-Typen ist eines der absolut konstituiven Merkmale des Menschen abhanden gekommen: die Fähigkeit zur Empörung und damit zum Engagement.“
Um also seine Worte ernst zu nehmen, werde ich mir entgegen aller Erwartungen nicht ausschließlich einen Cocktail nach dem anderen reinziehen, sondern vor allem interessieren mich die Leute im Land und mit welchen Hürden sie tagtäglich zu kämpfen haben (ich habe nämlich die leise Vermutung, dass zum Beispiel Kinder dort nicht weinen wenn sie kein Mac-Book zum 5. Geburtstag bekommen). Anders als bei konventionellen Reiseblogs werde ich versuchen, nicht lediglich meinen Tagesablauf chronologisch aufzulisten (gäääähn), sondern überraschende Erlebnisse vor Ort verbunden mit Aktuellem in der Heimat „zu Papier“ zu bringen und damit letztendlich zum Denken anzuregen.
Ihr könnt also gespannt sein. Bis es losgeht, dürft ihr gerne Werbung machen für den Blog.
Wir hören uns im nächsten Jahr wieder,
Ciao euer Martin
